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«Ich bin die Übersetzerin»

31.10.2025 – Marianne Weymann

 

Am 1. Advent kommt das Schweizer Radio und Fernsehen SRF nach Aarau und strahlt von dort live den Sonntagsgottesdienst in der Stadtkirche aus. Wir haben die kirchliche Beauftragte Andrea Aebi gefragt, was es für einen TV- und Radiogottesdienst braucht.

 

Frau Aebi, Sie sind Radio- und Fernsehbeauftragte der Refor­mierten Medien und in dieser Funktion gemeinsam mit dem SRF zuständig für die reformier­ten Fernseh- und Radiogottes­dienste. Wie viele gibt es davon im Jahr?

SRF strahlt in der Regel jeden Mo­nat eine religiöse Feier am Radio und Fernsehen aus. Dabei handelt es sich mehrheitlich um reformier­te und römisch-katholische Got­tesdienste. Hinzu kommen zwei Feiern anderer Kirchen oder nicht­christlicher Gemeinschaften.

 

Wann beginnen Sie mit der Pla­nung für einen Gottesdienst?

Die Vorbereitung fängt eineinhalb bis zwei Jahre vor der Ausstrah­lung mit der Suche nach einer ge­eigneten Kirchgemeinde an.

 

Was bedeutet «geeignet» in die­sem Zusammenhang?

Wichtig ist, dass die Gottesdienst-orte einigermassen gleichmäs­sig über die Deutschschweiz ver­teilt sind. Weiter braucht es einen Pfarrer oder eine Pfarrerin, der oder die bereit ist, sich den vielfäl­tigen Anforderungen zu stellen. In Aarau sind es Daniel Hess und Saskia Urech. Wichtig ist auch die Musik. Diese sollte, weil sie im TV und Radio ausgestrahlt wird, mög­lichst professionell sein. In Aarau freuen wir uns auf den bekann­ten Kirchenmusiker und Kantor Dieter Wagner. Eine weitere zen-trale Rolle vor Ort nimmt der Si­grist oder die Sigristin ein. Auch das Kirchengebäude muss für eine Radio- und Fernsehproduktion ge­eignet sein.

 

Geht es da um ästhetische Kriteri­en? Sind das immer «schöne» Kir­chen wie Aarau?

Überhaupt nicht, im Gegenteil ist es mir wichtig, die Vielfalt der Kir­chengebäude zu zeigen. Wesentlich ist, dass genügend Platz vorhanden ist, um die TV- und Radio-Technik unterzubringen, am besten mög­lichst diskret. Das heisst etwa, dass die nötigen Anschlüsse im Gebäu­de vorhanden sind und nicht bei­spielsweise eine Stromleitung über die Strasse gelegt werden muss. Zu­dem sollte die Kirche für die Über­tragungs- und Materialfahrzeuge gut erreichbar sein.

 

Wann muss der Ablauf festste­hen?

Einen ersten Entwurf gibt es etwa ein Jahr vor der Übertragung des Gottesdienstes. Ich unterstütze die Kirchgemeinden dabei und erklä­re, was helfen kann, damit die Men­schen am Radio oder Fernseher möglichst gut mitfeiern können.

 

Was wäre das?

Auf alle Fälle sind es kürzere Ein­heiten während des Gottesdienstes als gewohnt. Denn die Aufmerk­samkeitsspanne am TV und Radio ist geringer, als wenn die Menschen direkt im Kirchenraum mitfeiern. Weiter sollte darauf geachtet wer­den, dass nicht zu viele Personen am Gottesdienst mitwirken. Das nämlich könnte fast schon verwir­rend daherkommen. Im Ganzen muss der Gottesdienst eine erleb­bare Dramaturgie haben. Das kann für die Kirchgemeinden eine Her­ausforderung sein, denn sie müs­sen über ihren gewohnten Rahmen hinausdenken. Ich bin da eine Art Übersetzerin zwischen dem SRF und den Kirchgemeinden.

 

Was kommt als Nächstes?

Meistens gibt es etwa zwei Mona­te vor der Gottesdienstübertra­gung eine technische und redaktio-nelle Rekognoszierung mit den Verantwortlichen vom SRF. Dazu gehören etwa Beleuchtung, Ton, Kamera, Regie und Produktion. Spätestens bis zu dieser Rekognos­zierung muss klar sein, wer wäh­rend des Gottesdienstes wann und wo redet oder musiziert. Anschlies­send wird festgelegt, was es an Ma­terial braucht und wo die Kameras hinkommen. Wenn auf der Empo­re eine Klarinette spielt oder die So­pranistin singt, dann sollte dies ja auch gefilmt werden.

 

Wie funktioniert das überhaupt, dass jede Kamera weiss, wann sie was filmen muss?

Ich schreibe das Drehbuch, das ist meine Hauptarbeit. Deshalb brau­che ich den definitiven Text aller­spätestens drei Wochen vor der Ausstrahlung. Im Drehbuch ist für jedes gottesdienstliche Element die Minutage festgehalten. Deshalb muss ich genau wissen, an welcher Stelle im Lied die Klarinette ein­setzt und notiere dort den entspre­chenden Hinweis. Während der Übertragung hat allerdings die Re­gie den Lead. Sie sitzt im Übertra­gungswagen und ist mit Technik und Produktion verbunden. Bei­spielsweise legt die Regie die Kame­rawechsel fest und gibt zusammen mit den Redaktionsverantwortli­chen die nötigen Anweisungen an das gesamte Team vor Ort.

 

Was machen Sie, wenn es Pannen gibt?

Irgendetwas passiert immer. So ha­be ich schon erlebt, dass plötzlich jemand krank wird oder zwei Mi­nuten vor Gottesdienstbeginn der Strom ausfällt. Zum Glück aber sind die grossen Worst Case-Szena­rien bislang ausgeblieben.

 

Merken Sie den Spardruck bei SRF?

Durchaus. Eine Gottesdienstüber­tragung ist eine aufwendige Ange­legenheit. Rund 20 bis 25 Mitarbei­tende vom SRF sind involviert. So haben wir aus Kostengründen an­gefangen, einen Gottesdienst pro Jahr aufzuzeichnen. Eine solche Vorproduktion ist deutlich güns­tiger als eine Live-Übertragung. Trotzdem: Das Gefühl, dass jetzt sehr viele Menschen, ob in der Kir­che oder zuhause, miteinander fei­ern, ist bei einer Konserve nicht möglich. Meine Sorge beim Spa­ren ist, dass wir ein althergebrach­tes Bild von Kirche vermitteln, weil das am günstigsten ist.

 

So ein Fernsehgottesdienst ist auch eine Art der Verkündigung, oder?

Absolut. Das ist ein ganz wichti­ger Teil des Kerngeschäfts der Kir­che. Mein grosser Dank geht an das Team der Kirchgemeinde Aarau, dass es sich auf eine solche Heraus­forderung eingelassen hat!

 

 

Andrea Aebi ist Pfarrerin und Radio- und Fernsehbeauftragte der Refor­mierten Medien. Die Reformierten Medien sind das Medienhaus der evangelisch-reformierten Kantonal­kirchen der Deutschschweiz und der Evangelisch-methodistischen Kirche. Sie ermöglichen kirchliche Mitwirkung in Radio und Fernsehen aufgrund einer vertraglichen Ver­einbarung mit dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Gott schuf die Zeit. Von Eile hat er nichts gesagt.

31.10.2025 – Melanie Moor

 

«Zeit haben», «sich Zeit nehmen», «Zeit ist Geld», «die Zeit bleibt stehen», «die Zeit rennt davon» – kaum ein anderes Wort kommt so oft in Sprichwörtern und Re­dewendungen vor wie «Zeit». Und doch fehlt sie ständig im All­tag.

 

An der Migros-Kasse kann man bewusst wählen: normale Kasse oder Selbstbedienung. Zeit spa­ren oder Zeit lassen. Meistens entscheide ich mich für die schnelle Variante, obwohl ich gar keine Eile habe. Ein Reflex? Viel­leicht ein Spiegel unserer Gesell­schaft, in der Schnelligkeit und Effizienz über allem stehen. Wir zählen Minuten, planen Termine, optimieren Abläufe – und verlie­ren dabei manchmal den Sinn da­für, was eigentlich zählt.

 

An der Bürotür von meiner Kol­legin und mir steht der Satz: «Man kann viele Menschen kaum mehr irritieren als mit dem Satz: ‹Ich habe Zeit.›» Zeit zu haben ist beinahe ein Luxusgut geworden. Wer sie verschenkt, schenkt et­was Wertvolles. Ein Besuch bei einer Freundin, ein gemeinsamer Kaffee ohne Blick aufs Handy, ein Nachmittag mit den Kindern im Wald – das sind die Momente, in denen Zeit sich plötzlich dehnt, in denen sie nicht ver­rinnt, sondern ausgefüllt ist, so­gar erfüllt.

 

Das Café heiss+heilig bietet eine Plattform, um dieses Geschenk spürbar zu machen. Die Freiwil­ligen und Mitarbeitenden neh­men sich bewusst Zeit für die Gäste – sei es für ein Gespräch, ein Lächeln oder einfach vor Ort zu sein. Auch mein Arbeitsalltag hat sich spürbar verändert: Ich verlasse meinen Schreibtisch häufiger, lasse mich auf Begeg­nungen ein – ja, nehme mir be­wusst Zeit.

 

Im Buch Prediger heisst es: «Al­les hat seine Zeit» (Pred 3). Ge­burt und Tod, Weinen und La­chen, Schweigen und Reden. Für mich steckt darin eine befreiende Erkenntnis: Ich muss die Zeit nicht beherrschen, sie bleibt Ge­schenk. Und wenn ich sie teile, wächst und verwandelt sie sich – in Begegnung, in Beziehung, in Leben.

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